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Psychiatrisches Handeln zielt auf das Wohl des psychisch Kranken, birgt jedoch auch das Risiko unerwünschter Wirkungen. Diese "Doppelgesichtigkeit" der Psychiatrie kommt etwa darin zum Ausdruck, dass Nutzen und Risiken vom Arzt oft anders beurteilt werden, als sie der Kranke erlebt und einschätzt. Ziel des Buches ist es, für dieses gelegentlich als unlösbar antagonistisch beschriebene Spannungsverhältnis komplementär zu verstehende Lösungen zu entwickeln. Anhand konkreter, historisch begründeter, am bio-psycho-sozialen Modell orientierter Beispiele wird das Problem psychiatrischer Nutzen-Risiko-Abwägungen anschaulich gemacht und die Ambivalenz psychiatrischen Handelns im Trialog von Psychiatrie, Patient und Gesellschaft konstruktiv-kritisch reflektiert.
Prof. Dr. med. Hanfried Helmchen leitete von 1971 bis 1999 die Psychiatrische Klinik der Freien Universität Berlin. Er ist Mitglied der Akademie für Ethik in der Medizin und erhielt 2015 die Wilhelm-Griesinger-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN).