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Das Lukasevangelium zeichnet seinen Jesus als Juden, der in, mit, durch oder auch gegen die Rituale seiner Kultur wirkt. Durch die Anwendung moderner Ritualtheorien wird ein besseres Verständnis des rituellen Wirkens Jesu im dritten Evangelium mit Ausblicken auf die Apostelgeschichte möglich. Es zeigt sich, dass die rituelle Grundierung, die das ganze Evangelium thematisch durchzieht, von großer Relevanz sowohl für dessen Verständnis als auch für die Erforschung der Ritualwelt des Frühchristentums ist. Das Lukasevangelium bietet relativ gestaltungsoffene Rituale, in auffälligem Gegensatz gerade zum rituellen Rigorismus der römischen Umwelt.
Dr. Daniel Klinkmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Exegese und Theologie des Neuen Testaments sowie Geschichte des Urchristentums an der Ruhr-Universität Bochum.