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"Futurescapes" - ein neuer Ansatz zum Schutz von Arten und Lebensräumen in Großbritannien

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Produktbeschreibung
Bereits seit dem Beginn dieses Jahrhunderts verfolgt die britische Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) eine zumindest für den angelsächsischen Raum neue Naturschutzstrategie: Dort, wo früher gezielte Artenschutzmaßnahmen und die Erhaltung und Gestaltung von Schutzgebieten im Zentrum von Naturschutzarbeiten standen - unterstützt nur durch Maßnahmen in der gesamten Matrix-Landschaft (hauptsächlich durch land- und forstwirtschaftspolitische Ansätze außerhalb von Schutzgebieten) - werden heute zunehmend so genannte Futurescapes ausgewiesen. Hinter diesem Begriff versteckt sich die Idee, in einer bestimmten, räumlich abgegrenzten Region durch ein freiwilliges Zusammenwirken einer großen Vielzahl von Akteuren, gekoppelt mit einer konsequenten Umsetzung bestehender Gesetze (EG-Vogel- und Habitatschutzrichtlinie, EG-Wasserrahmenrichtlinie etc.) die Entwicklung hin zu mehr Natur zu fördern. Die ersten 34 Futurescapes wurden durch die RSPB bereits identifiziert und beschrieben; mit der Umsetzung von Maßnahmen wurde begonnen. Futurescapes erinnern in großen Teilen an Biosphärenreservate oder Naturparks, beispielsweise in Brandenburg. Anders als Biosphärenreservate und Naturparks handelt es sich bei Futurescapes allerdings nicht um eine rechtlich anerkannte Schutzgebietskategorie, deren Umsetzung von Behörden vorangetrieben wird. Die Initiierung und Umsetzung erfolgt vielmehr durch einen privaten Naturschutzverband. Hierdurch sind rechtliche Möglichkeiten zur Durchsetzung von Maßnahmen jenseits der üblichen Vorschriften nicht gegeben; Aktivitäten können nur auf freiwilliger Basis erfolgen. Streng geschützte und intensiv gemanagte Schutzgebiete sind nur eine Komponente von Futurescapes. Futurescapes weichen durch ihren integrativen Ansatz von der im angelsächsischen Raum traditionellen räumlichen Trennung von Nutzungs- und Naturschutzflächen ab. In den kommenden Jahren wird sich zeigen, wie erfolgreich die neue Strategie in dem Bemühen ist, den Rückgang der biologischen Vielfalt bis zum Jahr 2020 aufzuhalten. Ein Erfahrungsaustausch zwischen englischen und z. B. deutschen Naturschützern könnte hier sehr fruchtbar sein.
87. Jahrgang 2012
Heft 9+10
Seitenbereich 441 - 445

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