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Das Unentscheidbare entscheiden

Zeitschriften
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Produktbeschreibung
Das von der Politik für alle wirtschaftlichen Leiden in zunehmend höheren Dosen applizierte Allheilmittel "Wettbewerb" soll unter anderem das Kosten-Nutzen-Verhältnis der angebotenen Gesundheitsleistungen steigern. Was der Nutzen ist, scheint klar. Diesem Verständnis liegt die Annahme zugrunde, dass Patienten den Nutzen bewerten und darauf basierend Entscheidungen treffen, zum Beispiel für die Wahl eines Krankenhauses, dem sie sich für eine Behandlung anvertrauen. Eine "objektive" Bewertung des Nutzens muss sich natürlich auf Fakten stützen und bedarf sachlicher Informationen über das Angebot. Was liegt also näher, als den potenziellen Patienten mit den erforderlichen Informationen und Daten zu versorgen, um ihm eine wohl überdachte Entscheidung auf transparenter Grundlage zu ermöglichen. Die Initiativen der Politik, der Medien und auch der Anbieter folgen diesem Ziel. Was aber, wenn das Entscheidungsverhalten nicht dem unterstellten Modell der rationalen Kosten-Nutzen-Maximierung folgt? Der folgende Beitrag geht auf der Basis einer Studie mit 559 Krankenhauspatienten der Frage nach, wie das Entscheidungsverhalten bei der Krankenhauswahl zu verstehen ist. Die Ergebnisse geben Anlass, über die Angemessenheit bisher als vorrangig betrachteter Aktivitäten in der Kommunikation mit Patienten nachzudenken. Nach der Auffassung der Autoren ist eine kritische und reflektierende Haltung bei der Planung von Marketingmaßnahmen aller Art hilfreich, um das Abgleiten in die vorherrschende Logik der Warenmärkte zu vermeiden.
102. Jahrgang 2010
Heft 5
Seitenbereich 427 - 432