Ich sehe was, was du nicht siehst: die Psychologie der Naturbeobachtung

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Produktbeschreibung
Naturbeobachtungen basieren auf einer Reihe kognitiver Prozesse - vom Lernen artspezifischen Wissens, über die konkrete Beobachtung und Entscheidung (z.B. um welche Art es sich handelt) bis hin zu Meldungen von Beobachtungen an Datenbanken und deren Plausibilisierung. In allen Schritten können Verzerrungen und Fehler auftreten, die nicht auf Unwissenheit, mangelnde Anstrengung oder absichtliche Täuschung zurückzuführen sind, sondern auf den grundlegenden Mechanismen menschlicher Informationsverarbeitung beruhen. So kann bspw. das individuelle Vorwissen für bestimmte Erwartungshaltungen sorgen, die den Blick einengen, unvollständige Wahrnehmungen werden typischerweise subjektiv ergänzt oder Entscheidungen werden meist nicht analytisch getroffen. Auch die Urteile von Expertinnen oder Experten und Gruppendruck können den Entscheidungsspielraum zu schnell einschränken. In der Regel sind wir uns dieser Einflüsse gar nicht bewusst. Sie können aber die Validität von Naturbeobachtungen deutlich beeinträchtigen und auch zu folgenreichen Entscheidungen für den Naturschutz führen. Wir beschreiben in diesem Beitrag solche potenziell verfälschenden Einflüsse und stellen eine Reihe von Maßnahmen und Strategien dar, die diesen Verfälschungen entgegenwirken. Unser Anliegen und unsere Hoffnung ist es, dass diese Maßnahmen in die alltägliche Beobachtungspraxis integriert werden und somit zu einer verbesserten Datenlage auch im Naturschutz beitragen.