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Sicherstellung der flächendeckenden Notfallversorgung

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Produktbeschreibung
Häufig wird das System der flächendeckenden Notfallversorgung in Deutschland als eines der besten der Welt bezeichnet. Ein Großteil der Bevölkerung wird innerhalb weniger Minuten notfallmedizinisch versorgt. Der Fokus liegt auf der präklinischen Notfallrettung. Während im angelsächsischen Sprachraum die "central emergency departments" häufig die größten Abteilungen eines Krankenhauses sind, haben die Notaufnahmen in deutschen Kliniken oft eher eine Randrolle (vgl Hogan und Brachmann 2009, S. 256; Bey et al. 2008, S. 274). Die Notaufnahme befindet sich in den Konfliktfeldern der sektoralen Trennung des Gesundheitswesens und der fachabteilungsbezogenen Trennung der Krankenhausorganisation. Es existiert keine interdisziplinäre Ausbildung an den Universitäten, es gibt keinen Facharzt für Notfallmedizin und die Vergütung ambulanter Notfälle bringt jeden Krankenhauscontroller zur Verzweiflung. Zahlreiche verschiedene Abrechnungsverfahren spiegeln die Reglementierungs- und Zuständigkeitsdschungel wider, in denen sich die Realität der Patientenversorgung nicht angemessen abbilden lässt. Eine Reform der medizinischen, organisatorischen und ökonomischen Bedingungen in der Notfallversorgung ist überfällig, scheitert aber am Widerstand der jeweiligen Interessenvertreter. Zentrale Notaufnahmen und ein Facharzt für Notfallmedizin könnten die Versorgung verbessern. Im zunehmenden Wettbewerb wird die Notaufnahme zum zentralen Aushängeschild der Krankenhäuser.
102. Jahrgang 2010
Heft 12
Seitenbereich 1183 - 1188