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100. Jahrgang 2025
Heft 5
Seitenbereich 216 - 222, Dateigröße 1,9 MB

Vorschläge zur Integration automatischer Gefährdungseinschätzungen in den Erstellungsprozess der bundes- und landesweiten Roten Listen

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Produktbeschreibung
Rote Listen (RL) gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze werden auf der Basis von Experteneinschätzungen zur Verbreitung und Häufigkeit von Arten und zu deren Veränderungen über kurze und lange Zeiträume erstellt. Die Zusammenfassung der Experteneinschätzungen zu vier RL-Kriterien (aktuelle Bestandssituation, lang- und kurzfristiger Bestandstrend, Risikofaktoren) zur finalen Gefährdungseinschätzung erfolgt nach einem vorgegebenen Schema. Die notwendige, periodische Aktualisierung der RL ist jedoch in vielen Fällen eine Herausforderung, da der Prozess zeitaufwändig ist und die Anzahl der zumeist ehrenamtlich mitwirkenden Expertinnen und Experten, die insbesondere die Bestandsentwicklung einschätzen können, zurückgeht. Andererseits nimmt die Datenmenge zur Verbreitung und Häufigkeit von Arten rasch zu und gleichzeitig werden die Methoden zur automatischen Gefährdungseinschätzung von Arten auf Basis von Verbreitungsdaten immer besser. Unter der Voraussetzung standardisierter Verbreitungsdaten lässt sich eine automatische Gefährdungseinschätzung auch mit vergleichsweise geringem Aufwand durchführen. Untersuchungen deuten darauf hin, dass automatische Einschätzungen v.a. für mittelhäufige Arten wichtige zusätzliche Informationen liefern können. Es ist daher sinnvoll und notwendig, diese automatischen Ansätze in den RL-Erstellungsprozess zu integrieren, um Expertinnen und Experten zu unterstützen und die endgültige Gefährdungseinschätzung auf eine breitere Basis zu stellen. Basierend auf unseren Erfahrungen mit automatischen Methoden zur Gefährdungseinschätzung sowie mit den RL der Gefäßpflanzen auf Länderebene erläutern wir die notwendigen Schritte für eine Integration automatischer Methoden in die Erstellung von RL in Deutschland. Von zentraler Bedeutung für den Aufwand einer automatischen Gefährdungseinschätzung sind Verfügbarkeit, Standardisierung und Qualität der deutschlandweiten Verbreitungsdaten.