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In jedem Gefängnis befindet sich ein Raum, der für religiöse Feiern vorgesehen ist. Der Andachtsraum ist Teil der totalen Institution und gleichzeitig Raum religiöser Praxis. Dieses Spannungsverhältnis untersucht die Autorin und nimmt dabei vor allem den Raum als soziales Produkt in den Blick. Im Rekurs auf Erving Goffmans Interaktionstheorie wird die Totalität sozialer Rollen im Strafvollzug herausgearbeitet sowie damit einhergehende Elemente einer subversiven Widerstandskultur. Vor diesem Horizont wird der Andachtsraum verstanden als institutionalisierter Raum der Widerstandskultur im Sinne einer Hinterbühne, die temporäre und partielle Rollenbefreiung ermöglicht. Der Andachtsraum erweist sich so als Ort der Aushandlungsprozesse von Freiheit im Raum des Gefängnisses.
Autorenporträt
Dr. Katharina Scholl war wissenschaftliche Assistentin am EKD-Institut für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart, sie ist Pfarrerin in Hanau-Großauheim.